Text "Goink ktschi"

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Goink ktschi

1. Der Alte steht am Fluss, ist ganz in sich gekehrt und er singt.
Ich versteh' nicht seine Worte, doch ich spür', mich berührt, wie das klingt.
Ich bleibe stehen und frag ihn: Was ist das Schönes, Mann?
Und er lächelt, und dann fängt er noch mal an:

Goink ktschi, Goink ktschi - Goink ktschi,
Goink ktschi, Goink-Goink ktschi, ktschi-tschi
Goink ktschi, Goink ktschi - Goink ktschi,
Goink ktschi, Goink-Goink ktschi


2. Und dann erzählt er: Als ich Gisela beim Dorffest zum ersten Mal sah,
da wollte ich ihr sagen: Du bist schön und wie du tanzt und dein Haar.
Und wie du dich so drehst in meinem Arm.
Und wenn dein Auge meins trifft, wird mir warm.
Halt mich für verrückt, doch ich glaub, ich liebe dich.
All das wollt' ich sagen, doch was sagte ich:

Goink ktschi…

3. Dann kam Hanna auf die Welt und durch den Job sah ich die Zwei lange nicht.
Einmal ruf ich an aus Warschau und Gila sagt mir: Sie spricht.
Sagt: Ich sei der beste Papa, den es gibt.
Und dass sie mir 'n Kuss gibt und mich liebt.
Waren das wirklich Hannas Worte? hab ich ins Telefon gefragt.
Nein, lacht Gila, eigentlich hat sie gesagt:

Goink ktschi…

4. Gestern war ich wieder bei ihr im Heim, sie hat mich nicht erkannt.
Sie freut sich trotzdem, und wir gehen dann raus, und sie hält meine Hand.
Wir sprechen von den Kindern und vom Haus.
Ihr sprecht? frage ich verblüfft. Wie sieht das aus?
Nun, was es zu erzählen gibt, das erzähle ich ihr.
Gila hört zu und dann antwortet sie mir:

Goink ktschi…


T+M: Wolfram Behmenburg (2022)



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